Vom ehemaligen Weltklasse-Eishockeyspieler Wayne Gretzky stammen viele bemerkenswerte Zitate. Das wohl bekannteste lautet: „Ich skate dorthin, wo der Puck sein wird, nicht dorthin, wo er gerade war“ („I skate to where the puck is going to be, not where it has been.“). Sein Erfolgsgeheimnis ist, anders ausgedrückt: Die Fähigkeit seine Aufmerksamkeit auf die kommenden Ereignisse zu konzentrieren und Entwicklungen zu antizipieren, statt im Status Quo der aktuellen Spielsituation zu verharren.
Ein schönes Bild, das sich auch auf die Politik übertragen lässt.
Also: Was hat Wayne Gretzky mit der nationalen Fußverkehrsstrategie der Bundesregierung zu tun, die am 12. Februar 2025 beschlossen wurde?
Die Zielsetzung der Fußverkehrsstrategie
Die Fußverkehrsstrategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zielt darauf ab, die Verkehrsverhältnisse für Fußgänger in Deutschland zu verbessern, indem die Sicherheit und Attraktivität des Zufußgehens gestärkt wird. Über 80 % der Deutschen gehen gerne zu Fuß, wobei insbesondere Frauen, ältere Menschen und Kinder häufig zu Fuß unterwegs sind. Der Fußverkehr ist nicht nur eine eigenständige Mobilitätsform, sondern auch entscheidend für die Anbindung an andere Verkehrsträger, insbesondere den öffentlichen Nahverkehr.
Ein zentrales Anliegen der Strategie ist es somit, den Fußverkehr für alle Generationen und Bedürfnisse sicherer zu gestalten, sowie die Unfallzahlen zu reduzieren.
ZLR setzt sich seit Jahren für die Stärkung des Fußverkehrs ein
Ein Trend zu lebenswerten Städten, die sich unter anderem durch eine Stärkung des Fuß- und Radverkehrs auszeichnen, ist seit Jahren klar erkennbar. Was im europäischen Ausland mancherorts schon vorbildhaft realisiert wurde und weiter verbessert wird, ist auch in einigen Städten hierzulande als wichtig verstanden worden.
Unser Rösrath gehört bislang (leider) nicht dazu. Nach wie vor werden durchgängige und ausreichend dimensionierte Fußwege bzw. bevorrechtigte Straßenübergänge als überflüssiger Schnickschnack betrachtet, selbst auf wichtigen Schulwegen oder z.B. zum Hoffnungsthaler Bahnhof sowie zum Schloss Eulenbroich. Wenn es denn bei Planungen gar keine Möglichkeit gibt, um die Einrichtung von Fußwegen zu vermeiden, werden Regelmaße unterschritten und das absolut gesetzliche Minimum eingerichtet, das eigentlich nur für Ausnahmesituationen vorgesehen ist. Selbst dieses Minimum wird jeden Tag durch Hindernisse eingeschränkt.

Wir wenden unseren Blick auf den zukünftigen Ort des Pucks
Wir begrüßen daher die nationale Fußverkehrsstrategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr unter Volker Wissing als wichtigen Schritt.
Obwohl wir uns mit unseren bisherigen Anträgen im Einklang mit den allgemeinen Trends der Verkehrsplanung sehen, konnten wir bisher keine Mehrheiten bei CDU, ForsPark und Co. gewinnen. Wir bedauern, dass aktuell in Rösrath selbst neue infrastrukturelle Maßnahmen nach der autozentrierten Ausrichtung der deutschen Nachkriegsjahre geplant werden.
Wir nehmen aber deutlich wahr, dass die allgemeinen Entwicklungen absehbar in eine andere Richtung gehen. Die Frage ist lediglich, wie lange man sich in unserer Stadt dieser Erkenntnis noch verschließen wird.
Ausblick: Kommunalwahl im September
Zusammen Leben Rösrath wird für Sie weiter am Puck bleiben: Wir begrüßen die nationale Fußverkehrsstrategie und werden unsere Aktivitäten in diesem Sinne weiter verfolgen. Auch die Forschungsgesellschaft (FGSV) für Straßen- und Verkehrswesen, die das planerische Regelwerk für Verkehrsanlagen in Deutschland definiert, hat in ihrer Publikation „eKlima 2022“ diesen Pfad längst eingeschlagen. Mit dem Beschluss des Hauptausschusses zum Beitritt zum Mobilitätsnetzwerk NRW am 17. Juni 2024 hat die Politik zumindest einen symbolischen ersten Schritt in diese Richtung getan.
Um es deutlich zu sagen: Hier geht es um die Versöhnung von Lebensqualität, Mobilität und Klimaschutz. Wir wollen die Zukunft unserer Heimat sichern.
Im September steht die nächste Kommunalwahl an: Ihre Stimme für ZLR ist eine Stimme für sichere, gleichberechtigte Mobilität und gesteigerte Lebensqualität in den Ortszentren unserer Stadt.