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Pressemitteilung

ZLR kritisiert Stadtverwaltung: Ratsbeschlüsse zum Schulverkehr werden missachtet

Die Wählergemeinschaft ZLR – Zusammen Leben Rösrath – übt scharfe Kritik an der Stadtverwaltung Rösrath: Mit der heute bekannt gewordenen geplanten Einrichtung einer Hol- und Bringzone im Ginsterweg ignoriert die Verwaltung aus Sicht der ZLR nicht nur geltende Ratsbeschlüsse, sondern gefährdet auch die Sicherheit der zu Fuß gehenden Schulkinder.

Bernd Hirschfeld, Verkehrsexperte bei ZLR, erklärt:
„Die Entscheidung der Verwaltung, im Ginsterweg eine neue Hol- und Bringzone direkt vor der Schule einzurichten, widerspricht den Beschlüssen des Rates und gefährdet die Mehrheit der Kinder, die ihren Schulweg eigenständig und zu Fuß bewältigen. Wir erwarten, dass demokratisch gefasste Beschlüsse respektiert und umgesetzt werden – und nicht durch eigenmächtiges Handeln unterlaufen werden.“

Bereits seit 2017 liegt ein durchdachtes Konzept zur Schulwegsicherheit vor, das im Rahmen des Projekts Schulwegcheck unter Mitwirkung von Elterninitiativen, einem Fachbüro sowie Verwaltung und Polizei entwickelt wurde. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine klare Zielsetzung formuliert: Die Hol- und Bringzonen sollen in angemessener Entfernung zur Schule eingerichtet werden, um Autoverkehr aus dem direkten Schulumfeld herauszuhalten und so die Sicherheit der Fuß gehenden Kinder zu erhöhen.

Elternbefragung bestätigt: Mehrheit geht zu Fuß

Die Befragung im Projekt zeigte deutlich: Rund 58 % der Kinder kommen zu Fuß zur Schule, während nur etwa ein Drittel mit dem Auto gebracht wird. Das Ziel war es, diesen Trend zu unterstützen, nicht zu untergraben.

Politik hat klare Entscheidungen getroffen

Im Ausschuss für Planung und Verkehr (SPV) wurden am 27.11.2017 vier konkrete Hol- und Bringzonen beschlossen. Drei davon wurden 2018 umgesetzt. Die vierte – an der Beienburger Straße – wurde unter Vorbehalt beschlossen, da zunächst ein Gehweg entlang des Sandwegs fehlte. Dieser Gehweg ist jedoch seit dem Ausbau des Sandwegs ab 2021 durchgehend vorhanden. Aus Sicht von ZLR steht der Umsetzung somit nichts mehr im Wege.

Ginsterweg ist keine Alternative – sondern Rückschritt

Die jetzt geplante Zone im Ginsterweg liegt direkt an der Schule – entgegen den Empfehlungen des Schulwegchecks und etwa des ADAC, der weiterhin einen Mindestabstand von 250 Metern empfiehlt. ZLR sieht darin einen gefährlichen Rückschritt: Mehr Autoverkehr unmittelbar vor dem Schultor bedeutet eine höhere Gefährdung der schwächsten Verkehrsteilnehmer – der Kinder, die zu Fuß kommen.

Alternative Vorschläge liegen auf dem Tisch

Bernd Hirschfeld betont: „Es gibt keinen Grund, von den beschlossenen Zonen abzuweichen. Insbesondere die Hol- und Bringzone an der Beienburger Straße könnte sofort eingerichtet werden. Sie wird ohnehin schon informell von vielen Eltern genutzt – ein klares Zeichen für ihre Akzeptanz.“

Auch die von der Verwaltung behauptete Unmöglichkeit, den Autoverkehr temporär zu regulieren, weist ZLR zurück. In vielen Städten – z. B. in Köln – sind sogenannte Schulstraßen längst bewährte Praxis: Für kurze Zeit vor Schulbeginn und nach Schulschluss werden einzelne Straßenabschnitte für den Autoverkehr gesperrt. Eine entsprechende Handreichung des NRW-
Verkehrsministeriums liegt vor.

ZLR fordert sofortiges Umdenken

ZLR hat die Bürgermeisterin schriftlich aufgefordert, den Verkehrsversuch im Ginsterweg zu stoppen und stattdessen rechtskonform zu handeln. Außerdem hat ZLR beantragt, das Thema Schulwegsicherheit an der Grundschule am Sandweg auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Verkehr (SPV) am 23. Juni 2025 zu setzen.

ZLR wird sich weiterhin für eine gerechte, sichere und nachhaltige Verkehrspolitik in Rösrath einsetzen – für Kinder und alle, die sich eine lebenswerte Stadt wünschen.

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