Migration gestalten – Zusammenhalt stärken
Migration als Chance für unsere Stadt
Zuwanderung ist längst Teil unserer Gesellschaft. Sie bietet Chancen – für den Arbeitsmarkt, für die kulturelle Vielfalt und für den sozialen Zusammenhalt. Gleichzeitig ist klar: Integration gelingt nicht nebenbei. Sie braucht klare Strukturen, Engagement und eine professionelle Steuerung.
Unsere Haltung
Wir sehen Migration als Gewinn – für alle. Aber wir verschließen nicht die Augen vor den Herausforderungen, die damit verbunden sind. Integration gelingt nur, wenn wir realistisch, klar und mit Herz handeln.
Die aktuelle Situation
- Zuweisungen durch den Königsteiner Schlüssel
Rösrath erhält zugewiesene Flüchtlinge, ohne Einfluss auf deren Zahl. Angesichts von Klimawandel und weltweiten Krisen wird diese Herausforderung dauerhaft bleiben. - Demografischer Wandel
Gleichzeitig altert unsere Gesellschaft. Viele Branchen – Handwerk, Pflege, Dienstleistungen – suchen dringend Nachwuchs. Migration kann helfen, diese Lücken zu schließen.
Die Herausforderungen
- Die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge muss die Aufnahmefähigkeit der Kommune berücksichtigen, um den sozialen Frieden zu sichern.
- Wir haben die Pflicht, menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen und gleichzeitig die Sorgen der einheimischen Bevölkerung ernst zu nehmen.
Unsere Strategie: Integration aktiv gestalten
1. Integration muss Chefsache werden
- Eine hoch angesiedelte Stabsstelle in der Verwaltung koordiniert alle Aufgaben rund um Migration und Integration.
- Sie arbeitet eng mit Politik, Schulen, Unternehmen, freien Trägern und Ehrenamt zusammen.
- Aufgaben wie Unterbringung, Soziales, Bildung und Arbeitsmarktintegration werden gebündelt und professionell gesteuert.
2. Fördern und Fordern – Hilfe zur Selbstständigkeit.
- Migrantinnen und Migranten wollen arbeiten – wir unterstützen sie gezielt dabei.
- Sprache lernen durch Alltagserfahrungen und Beschäftigung: Arbeitsgelegenheiten und Ehrenamtsprojekte schaffen echte Lernräume.
- Die Stadt übernimmt eine proaktive Rolle bei der Vermittlung in Beschäftigung – z.B. in Kooperation mit Stadtwerken, Bauhof, Schulen oder Altenheimen.
3. Ressourcen erkennen und nutzen.
- Viele Menschen mit Migrationshintergrund bringen berufliche Qualifikationen, handwerkliche Fähigkeiten und soziale Kompetenzen mit.
- Standardisierte Tests in Muttersprache können helfen, vorhandene Fähigkeiten und Softskills systematisch zu erfassen.
4. Integration ins Ehrenamt stärken.
- Zuwanderer werden gezielt an Ehrenämter herangeführt, z.B. in Kitas, Seniorenheimen, Schulen oder im Vereinsleben.
- Ehrenamt als gelebte Teilhabe und wichtiger Schritt zur sozialen Integration.
- Stadtverwaltung und Vorgesetzte müssen zusätzliche Anfangsaufwände einplanen und die Integration aktiv unterstützen.
5. Verantwortung statt Bevormundung.
- Praktische Projekte wie z.B. Hausmeistertätigkeiten unter fachlicher Anleitung schaffen Pflichten, Anerkennung und Selbstwirksamkeit.
- Jugendliche mit Migrationshintergrund werden motiviert, Hausaufgabenhilfen und kleine Nachbarschaftsdienste zu übernehmen.
6. Probleme offen ansprechen, Lösungen suchen.
- Lehrkräfte, Verwaltung, Ärztinnen, Ärzte und Ehrenamtliche werden regelmäßig eingebunden, um aktuelle Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.