Wahlprogramm 2025: Zuwanderung und Integration

Migration gestalten – Zusammenhalt stärken

Migration als Chance für unsere Stadt

 Zuwanderung ist längst Teil unserer Gesellschaft. Sie bietet Chancen – für den Arbeitsmarkt, für die kulturelle Vielfalt und für den sozialen Zusammenhalt. Gleichzeitig ist klar: Integration gelingt nicht nebenbei. Sie braucht klare Strukturen, Engagement und eine professionelle Steuerung.

Unsere Haltung

Wir sehen Migration als Gewinn – für alle. Aber wir verschließen nicht die Augen vor den Herausforderungen, die damit verbunden sind. Integration gelingt nur, wenn wir realistisch, klar und mit Herz handeln.

Die aktuelle Situation

  • Zuweisungen durch den Königsteiner Schlüssel
    Rösrath erhält zugewiesene Flüchtlinge, ohne Einfluss auf deren Zahl. Angesichts von Klimawandel und weltweiten Krisen wird diese Herausforderung dauerhaft bleiben.
  • Demografischer Wandel
    Gleichzeitig altert unsere Gesellschaft. Viele Branchen – Handwerk, Pflege, Dienstleistungen – suchen dringend Nachwuchs. Migration kann helfen, diese Lücken zu schließen.

Die Herausforderungen

  • Die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge muss die Aufnahmefähigkeit der Kommune berücksichtigen, um den sozialen Frieden zu sichern.
  • Wir haben die Pflicht, menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen und gleichzeitig die Sorgen der einheimischen Bevölkerung ernst zu nehmen.

Unsere Strategie: Integration aktiv gestalten

1. Integration muss Chefsache werden

  • Eine hoch angesiedelte Stabsstelle in der Verwaltung koordiniert alle Aufgaben rund um Migration und Integration.
  • Sie arbeitet eng mit Politik, Schulen, Unternehmen, freien Trägern und Ehrenamt zusammen.
  • Aufgaben wie Unterbringung, Soziales, Bildung und Arbeitsmarktintegration werden gebündelt und professionell gesteuert.

2. Fördern und Fordern – Hilfe zur Selbstständigkeit.

  • Migrantinnen und Migranten wollen arbeiten – wir unterstützen sie gezielt dabei.
  • Sprache lernen durch Alltagserfahrungen und Beschäftigung: Arbeitsgelegenheiten und Ehrenamtsprojekte schaffen echte Lernräume.
  • Die Stadt übernimmt eine proaktive Rolle bei der Vermittlung in Beschäftigung – z.B. in Kooperation mit Stadtwerken, Bauhof, Schulen oder Altenheimen.

3. Ressourcen erkennen und nutzen.

  • Viele Menschen mit Migrationshintergrund bringen berufliche Qualifikationen, handwerkliche Fähigkeiten und soziale Kompetenzen mit.
  • Standardisierte Tests in Muttersprache können helfen, vorhandene Fähigkeiten und Softskills systematisch zu erfassen.

4. Integration ins Ehrenamt stärken.

  • Zuwanderer werden gezielt an Ehrenämter herangeführt, z.B. in Kitas, Seniorenheimen, Schulen oder im Vereinsleben.
  • Ehrenamt als gelebte Teilhabe und wichtiger Schritt zur sozialen Integration.
  • Stadtverwaltung und Vorgesetzte müssen zusätzliche Anfangsaufwände einplanen und die Integration aktiv unterstützen.

5. Verantwortung statt Bevormundung.

  • Praktische Projekte wie z.B. Hausmeistertätigkeiten unter fachlicher Anleitung schaffen Pflichten, Anerkennung und Selbstwirksamkeit.
  • Jugendliche mit Migrationshintergrund werden motiviert, Hausaufgabenhilfen und kleine Nachbarschaftsdienste zu übernehmen.

6. Probleme offen ansprechen, Lösungen suchen.

  • Lehrkräfte, Verwaltung, Ärztinnen, Ärzte und Ehrenamtliche werden regelmäßig eingebunden, um aktuelle Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.