Digitale Infrastruktur und Bildung stärken

Plakat "Digital statt Jammerthal" für Kommunalwahl 2020

Wo ist das Problem?

  • Die digitale Infrastruktur in Rösrath besteht derzeit rein aus Kupferkabel. Moderne Glasfaser-Netze fehlen gänzlich und sind derzeit noch nicht einmal in den mittelfristigen Planungen der Telekom vorhanden:
Karte mit Glasfaser-Planung für Rösrath

  • Bei Nutzung althergebrachter Kupferkabel lassen sich nur mit technischen Tricks theoretische Übertragungsraten von 250 MBit pro Sekunde erreichen. Mit den in vielen anderen Ländern bereits etablierten Glasfasernetzen bewegt man sich hingegen im nach oben offenen Gigabit-Bereich.
  • Die real erreichbare Downstream-Geschwindigkeit in vielen Straßen von Rösrath beträgt oft nur 1 bis 5 Mbit pro Sekunde; der Upstream ist noch weitaus geringer. Das ist für die Nutzung moderner Onlinedienste wie Videokonferenzen deutlich zu wenig.
  • Für Schüler:innen bedeutet dies eine sehr eingeschränkte Teilnahme an digitalen Bildungsmöglichkeiten (vor allem digitaler Unterricht während der Schulschließung).
  • Ein zukunftsfähiges digitales Schulnetz benötigt weitaus höhere Bandbreiten, da sich viele Schüler gleichzeitig die vorhandene Bandbreite teilen.
  • Gleiches gilt für das Gewerbe: Unzureichende Bandbreiten sind für viele Unternehmen ein KO-Kriterium bei Planungen von gewerblichen Ansiedelungen.
  • Im öffentlichen Raum ist der Zugang zu freiem WLAN vor allem für Schüler:innen mit begrenztem mobilen Datenvolumen ein besonderes Anliegen.

Unsere Ziele sind daher

  • Kurzfristig: kreative Möglichkeiten erörtern, um unmittelbare Engpässe bei der digitalen Versorgung im Heim- und öffentlichen Bereich zu überbrücken (kostenloses WLAN).
  • Bei Bauarbeiten an Straßen und Neubauten verpflichtend zumindest ein Leerrohr für ein Glasfaserkabel vorsehen.
  • Mittelfristig: Den Aufbau des Glasfasernetzes konsequent vorantreiben und sich nicht mit dem Minimalversprechen der CDU „50 MBit für alle“ zufrieden zu geben. Falls sich kein Anbieter für den Aufbau eines Glasfasernetzes findet, könnte dies auch in Eigenregie kommunal erfolgen.

So sind andere Kommunen das erfolgreich angegangen

  • Die Gemeinde Hohentengen in Baden-Württemberg hat von der Telekom eine Absage für den zeitnahen Aufbau eines Glasfasernetzes erhalten und dies deshalb in die eigene Hand genommen. Der Kostenanteil, den die Bürger:innen und Gewerbetreibenden tragen, beläuft sich per Anschluss auf unter 1.000 Euro, erhöht aber den Wert ihrer Immobilie erheblich und ist zum Teil steuerlich absetzbar.
  • Andere Kommunen wie die Stadt Mettmann haben dies zwar nicht selbst in Angriff genommen, aber waren in der Zusammenarbeit mit der Telekom deutlich aktiver, was ebenfalls recht gute Resultate gebracht hat:
Karte mit Glasfaser-Ausbau für Mettmann