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Sitzung vom 01. September 2022

Wir führen die aus unserer Sicht relevanten Themen des Ausschusses auf:

TOP 6- Bericht der Schulleitungen

Herr Plückebaum (Schulleiter Gymnasium FvS) berichtete, dass die Schulen ermittelt hätten, dass knapp 290 Schülerinnen und Schüler für die Umschulung im Sommer 2023 an die weiterführenden Schulen infrage kämen. Man sei bei diesen Zahlen besorgt, ob diese Kinder in Rösrath beschult werden könnten.

ZLR: Frühzeitige und transparente Kommunikation erforderlich

Daniel Jaeckel (ZLR) zeigte sich besorgt. Man dürfe nicht wieder in eine Situation kommen, in welcher Eltern nicht wüssten, auf welche Schule sie ihre Kinder schicken könnten. Zudem bestünde ein Ratsbeschluss, in welchem der Verwaltung aufgetragen wurde, alles Erforderliche für die Einrichtung des fünften Zuges der Gesamtschule vorzubereiten. Es sei notwendig, dass bereits frühzeitig kommuniziert werde und sowohl Eltern als auch die Grundschulen wüssten, ob die Kinder in Rösrath beschult werden könnten. Seien die Kapazitäten nicht vorhanden, müssten frühzeitig anderweitige Lösungen besprochen werden; zudem müsse geklärt werden, welches Schulangebot außerhalb Rösraths zur Verfügung stehe. Auf keinen Fall dürfe sich das Drama des letzten Schuljahres wiederholen, als zahlreiche Eltern bis zum Schluss im Unklaren gelassen wurden, auf welche Schule ihre Kinder wechseln könnten.

Zinke: „Wir sind auf einem guten Weg“

Petra Zinke (SPD) erwiderte hierzu, die Verwaltung tue alles, um den besagten Beschluss umzusetzen; es seien bereits Haushaltsmittel für den fünften Zug der Gesamtschule eingestellt worden: „Wir sind auf einem guten Weg“.

Von der Ohe: Keine Alternativen außerhalb Rösraths

Frau von der Ohe (Linke) appellierte, auch den Blick nach außerhalb Rösraths zu richten: Es gebe keine Perspektiven für Eltern, die ihre Kinder an den weiterführenden Schulen in Rösrath nicht beschulen könnten, es gebe keine angemessenen Schulformen in der Umgebung. Andrea Büscher (FDP) räumte indes ein, die Kommunikation müsse besser werden, um die Eltern mit ins Boot zu holen.

Kowalewski: Ungewissheit ist das Schlimmste das passieren kann

In der Folge erläuterte Herr Kowalewski, dass es nicht die Absicht der Stadt sei, Eltern ins offene Messer laufen zu lassen. Man wolle nicht zu spät Perspektiven klären. Ziel sei es, Möglichkeiten mit der Gesamtschule zu erörtern, wie man den fünften Zug 2023 erreichen könne. Hierzu müsse man alle (Anm: Elternvertreter, Verwaltung, Politik und Schulen) an einen Tisch holen, um Lösungen zu besprechen: „Ungewissheit für die Eltern ist das Schlimmste, das uns passieren kann“.

„Wir werden uns davon verabschieden müssen, dass jeder Schüler in Rösrath ein Angebot erhält“

Gleichzeitig wies Herr Kowalewski aber auch darauf hin, dass man sich von dem Gedanken verabschieden müsse, dass in Zukunft alle Kinder der weiterführenden Schulen Rösraths ein Angebot erhalten könnten. Die gleiche Situation bestünde auch in umliegenden Gemeinden.

Offener Brief der Gesamtschule wird verlesen

In der Folge der Sitzung verlas Herr Plückebaum ein Schreiben der Gesamtschule, in welchem katastrophale Zustände geschildert wurden. Demnach sei die Gesamtschule Rösrath in dieses Schuljahr mit einer einmaligen Mehrklasse im 5. Jahrgang gestartet, und zwar ohne die im Februar dieses Jahres durch die Stadt Rösrath zugesagten Anschaffungen. Die von der Schulleitung der Gesamtschule geforderten notwendigen Räumlichkeiten und die dazugehörige Ausstattung seien Bedingung für einen reibungslosen Unterrichts- sowie Ganztagsbetrieb mit 135 Kindern im 5. Jahrgang gewesen. Insbesondere die Präsentationstechnik würde in allen Räumlichkeiten fehlen, zwei Ganztagsräume seien noch nicht fertig, die Lehrküche und div. Technik (u.a. iPads) fehle. Weiter wurde vorgelesen, dass die Gesamtschule Rösrath nach gerade erst zwei Jahren an ihre Grenzen stoße. Wie solle man unter diesen Umständen an Perspektiven glauben, ganz zu schweigen von einer diskutierten dauerhaften Fünfzügigkeit?

ZLR fordert Stellungnahme der Stadt

Nachdem Herr Kowalewski als erster Beigeordneter der Stadt sich zuerst weigerte, auf das Schreiben zu antworten, forderte Jaeckel (ZLR) die Verwaltung auf, Position zu beziehen. Man habe der Gesamtschule für die Einrichtung des fünften Zuges im Schuljahr 22/23 umfangreiche Zusagen gemacht. Die Stadt habe zusammen mit der Schule damals eine Pressekonferenz abgehalten. Es sei erschütternd, dass die Stadt die Zusagen habe nicht einhalten können.

Offene Konfrontation: Stadt widerspricht teilweise Darstellungen der Schule

Im Anschluss erläuterte Herr Kowalewski, dass die Möbel / Präsentationstechnik teilweise schon in der Schule seien; eine Installation sei für die Herbstferien vorgesehen, die Schule sei hierüber informiert. Es solle zudem eine provisorische Lehrküche errichtet werden, aktuell verhindere ein Streit mit der Versicherung (Anm: Die Lehrküche war letztes Jahr abgebrannt) die Auszahlung der Versicherungssumme. Herr Kowalewski führte weiter aus, die angemahnten iPads seien bereits in der Schule, die Laptopwagen seien bestellt.

Sybille Scharkus (Grüne) äußerte im Anschluss Verständnis für die Situation der Gesamtschule. Wenn man vor Ort sei, empfinde man die Lage dort durchaus als kritisch.

FDP: Empörung über offenen Brief der Gesamtschule

Andrea Büscher (FDP) zeigte zwar Verständnis, war zugleich aber empört über den offenen Brief der Gesamtschule. Die Politik habe sich im Vorfeld eingesetzt und man sei insgesamt auf einem guten Weg. Man könne nicht immer nur auf Politik und Verwaltung rumhacken.

Die Schule blieb aber auf Nachfrage bei den im Brief geschilderten Versäumnissen und beklagten Zuständen.

TOP 7 – Möglichkeiten des Schulformwechsels

Herr Plückebaum (Schulleiter Gymnasium FvS) erläuterte in einem mündlichen Vortrag, welche Probleme in Rösrath bestünden, wenn Kinder abgeschult werden müssten (Anm: Abschulung meint, dass ein Kind z.B. das Gymnasium aufgrund seiner Leistungen verlassen wolle / solle und dann eine alternative Schulform gesucht werden müsse). Laut Plückebaum funktioniere das System der Durchlässigkeit in Rösrath nicht; es müsse aber ein Wechsel der Schulform möglich sein. Würde eine Schülerin oder ein Schüler das Gymnasium verlassen, könne die Gesamtschule diese/n nicht aufnehmen. Die Gesamtschule basiere von ihrem System auf stabilen Lerngruppen, eine Klasse bleibe bis zum Schluss zusammen, ein Sitzenbleiben sei nicht möglich.

Plückebaum weist auf gesetzliche Verpflichtung der Stadt hin

Herr Plückebaum erläuterte weiter, laut Schulgesetz sei es aber die Pflicht des Schulträgers für eine angemessene Versorgung der Kinder vor Ort zu sorgen; er (Herr Plückebaum) wolle ins Protokoll der Sitzung aufgenommen haben, dass er darauf hingewiesen habe, dass die Stadt die Pflicht habe, das geschilderte Problem zu lösen.

Sybille Scharkus (Grüne) erwiderte hierzu, dass ihrer Ansicht nach auch das Gymnasium sich umstellen müsse. Schüler:innen müsse ermöglicht werden, auf der Schule zu bleiben, zumal am Gymnasium auch der Realschulabschluss erworben werden könne.

Gymnasium und Grundschule an einem Ort: Systemfehler

Frau Marx (für die Grünen im Schulausschuss) stellte klar, dass es Wunsch der Eltern gewesen sei, dass die Gesamtschule als Schulform neben dem Gynmasium am FvS errichtet werde. Es sei damals klar kommuniziert worden, dass es keinen sog. Plan B gegen die fehlende Durchlässigkeit gebe. Es handele sich hier um einen Systemfehler, der aber Politik und Verwaltung nicht vorgeworfen werden könne.

TOP 8 – Bericht zur Offenen Ganztagsschule

Die Verwaltung berichtete, dass eine zusätzliche Gruppe (16 Kinder) für den Offenen Ganztag mit der Stadt als Träger in den Räumlichkeiten der GGS Hoffnungsthal gestartet sei. 20 weitere Kinder konnten in der GGS Rösrath aufgenommen werden, indem die Mensasituation optimiert wurde. Der Bedarf an OGS-Plätzen sei so komplett gedeckt worden. Die Politik dankte der Verwaltung ausdrücklich für das Engagement und die Lösungsbreitschaft. Herr Heider (CDU) wies aber darauf hin, dass für das kommende Jahr das Thema der erforderlichen OGS-Plätze bereits frühzeitig angegangen werden müsste.

TOP 9 – Bericht der Schulpflegschaft

Die Vertreterin der Rösrather Schulpflegschaften, Frau Kolberg, wies erneut auf die geschilderten Probleme bei der Beschaffung von Material für die Schulen (insb. Gesamtschule) hin (vgl. TOP 6). Die Verwaltung müsse bereits frühzeitig für das kommende Schuljahr bestellen. Zudem sei eigentlich schon vor zwei / drei Jahren klar gewesen, welchen Ausstattungsbedarf insb. die Gesamtschule habe. Die Toliettensituation sei demnach immer noch kritisch und werde im Winter zum Problem werden.

Elternvertretung: „Wir brauchen einen Runden Tisch“

Frau Kolberg kritisierte, der Austausch zwischen Verwaltung und Eltern sei erneut zum Erliegen gekommen. Sie richtete einen Apell an die Verwaltung, dass Informationen an die Schulpflegschaft weitergegeben werden müssten: „Wir brauchen einen Runden Tisch!“

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Unterlagen zur Sitzung des Ausschusses

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