Wir führen die aus unserer Sicht relevanten Themen des Ausschusses auf:
TOP 3 – Bericht des Beauftraten für Städtepartnerschaften
Der Beauftragte für Städtepartnerschaften, Herr Küsgen, berichtete, dass coronabedingt im Jahr 2020 sämtliche geplante Veranstaltungen ausfallen mussten. Auch im Jahr 2021 seien bisher keine Veranstaltungen durchgeführt worden. Es bleibe aber die Hoffnung auf ein erstes Treffen im Herbst sowie auf den Weihnachtsmarkt, der traditionell von den Freunden aus Frankreich und Belgien besucht werde. Der Kontakt zu den Komitees aus den Partnerstädten sei in der gesamten Zeit nicht abgerissen und es bestehe der Plan, im kommenden Jahr zahlreiche Programmpunkte nachzuholen. Für das Jahr 2022 stehe das Jubiläum der Partnerschaft mit Pays de Gallie an, 2024 bestehe die Freundschaft mit Veurne 50 Jahre. Das soll natürlich festlich begangen werden.
TOP 4 – Bericht Management Schloss Eulenbroich
Die Schlossmanagerin Lisa-Ann Borgmann stellte ausführlich das Programm mit den Schwerpunkten Bildung, Kultur und Kennen-Lernen-Umwelt dar. Sie sehe trotz der massiven Einschränkungen durch die Pandemie sehr optimistisch in die Zukunft. Ab der nächsten Woche gehe das Programm wieder los und werde überwiegend Open Air durchgeführt.
Ein besonderes Erfolgskapitel sei die Arbeit im Bereich Kennen-Lernen-Umwelt: seit der Übernahme des Programms (wurde bis vor fünf Jahren vom Lohmarer Institut für Weiterbildung verantwortet) sei das Angebot stetig ausgeweitet worden und betrage mittlerweile ein Vielfaches des vorherigen Angebotes. Vor allem im Bereich Kinder und Jugendliche gebe es – auch in Kooperation mit den Schulen – zahlreiche Angebote, die sehr gut angenommen werden.
Das Kulturprogramm solle genauso intensiv weitergeführt werden, wie in den Zeiten vor der Pandemie. Gleiches gelte für die Kooperation mit dem Kulturverein.
TOP 5 – Bericht Vorsitzender Kulturverein Schloss Eulenbroich
Der neue Vorsitzende des Kulturvereins, Herr Maibach zeichnete ein deutlich weniger positives Bild: die Pandemie habe zu massiven Programmstreichungen geführt. Es zeige sich jetzt, dass selbst zu Veranstaltungen im Freien so wenige Anmeldungen kämen, dass diese abgesagt werden müssten. Die Vorsicht sei offenbar sehr groß. Dennoch wolle man an den bewährten Formaten und Veranstaltungsreihen festhalten.
TOP 6 – Bericht Netzwerkprogramm der Engagierten Stadt
Herr Kowalewski berichtete über die Aktivitäten der Bürgerstiftung sowie über den Plan, das städtische Leben nach der Pandemie neu zu aktivieren. Unter anderem soll das Ehrenamtsfest wieder belebt werden.
TOP 11 – Antrag ZLR zur Errichtung eines Erinnerungswanderweges
ZLR hatte dem Kulturausschuss einen Antrag auf Einrichtung eines Erinnerungswanderweges vorgelegt. Dieser solle einen Beitrag zur Verbesserung und Intensivierung der Erinnerungskultur in unserer Stadt darstellen (vgl. auch unseren Beitrag zu dem Thema).
ZLR: Erinnerungskultur muss in Rösrath etabliert werden
Zur Erläuterung des Antrags wurde zunächst die Vorgeschichte der Erinnerungskultur in Rösrath dargestellt: Diskussion um Philomena Franz und die Benennung eines Platzes, eine Straße oder einer Schule nach ihr. Nachdem durch Intervention von ZLR der Vorschlag im Hauptausschuss angenommen worden war, einen Runden Tisch zum Thema Erinnerungskultur in Rösrath einzurichten, wurde dieser Erinnerungswanderweg als weiterer Beitrag zur Erinnerungskultur durch ZLR vorgeschlagen.
Zwei Dinge fielen auf: Aus der Kooperation (CDU und Grüne) wusste auf Nachfragen niemand etwas zu diesem Runden Tisch zu sagen. Zum anderen wurde von diversen Ausschussmitgliedern der Sinn eines solchen Erinnerungswanderweges angezweifelt. Einerseits mit inhaltlichen Kritikpunkten, andererseits – vom Ausschussvorsitzenden und den anderen anwesenden Mitgliedern der CDU – immer wieder darauf hinweisend, dass die Arbeit des Geschichtsvereins zum Thema Erinnerungskultur doch ausreiche.
Erinnerung an die Gräuel der Nazidiktatur? Kostet doch alles nur Geld.
Die Frage nach Einrichtung des Erinnerungswanderwegs wurde im Folgenden dann auch noch auf ein finanzielles Problem reduziert („kostet Geld, das nicht im Kulturetat ist“).
Der mehrfach durch ZLR geäußerte Hinweis, dass es letztlich um die Frage gehe, ob in Rösrath Erinnerungskultur etabliert und gepflegt werden solle, fand in der Sitzung kein Gehör. Auch der Hinweis auf Opfer und Verfolgte des Nationalsozialismus´ in unserer Stadt, für die es bisher kein Gedenken und keinen Gedenkort gibt (auch das ein wesentlicher Bestandteil des Erinnerungswanderweges), wurde vom Tisch gewischt. Der Ausschussvorsitzende verstieg sich gar zu der Aussage, es gebe beispielweise am Volkstrauertag berührende Reden.
Einzig ein Mitglied der Grünen griff den Gedanken eines Wanderweges auf und schlug vor, die Rösrather Geschichtswanderwege zu überarbeiten (das müsste, wenn überhaupt, der Geschichtsverein tun). Darüber hinaus äußerten sich CDU-Mitglieder nur formalistisch und bezogen keine politische oder geschichtliche Position. Die Mehrheit im Ausschuss schwieg sogar komplett zu dem Thema.
Um zu verhindern, dass der Antrag abgelehnt würde, schlug ZLR vor, diesen auf die nächste Sitzung des Kulturausschusses zu vertragen und unterdessen abzuwarten, ob und in welcher Form der Runde Tisch zum Thema Erinnerungskultur stattfindet. ZLR wird im nächsten Hauptausschuss dazu eine Anfrage stellen.
Dateien / Verweise zu diesem Beitrag
Unterlagen zur Sitzung des Ausschusses